Readings in Cold War History II: Vertrauen und Entspannungspolitik

Diskussion mit Fellow Stephan Kieninger

Mo, 22.5.2017, 16:30
Berliner Kolleg Kalter Krieg
Knesebeckstr. 83
10623 Berlin
Deutschland

 

Teilnahme nur auf Einladung.

 

 

Detail Glienicker Brücke, (c) Stanley Kroeger, HamburgReadings in Cold War History ist eine Gesprächsreihe, die von den Fellows des Berliner Kollegs Kalter Krieg – Stephan Kieninger, Benno Nietzel und Sabine Rutar – ausgerichtet wird. An drei Terminen werden aktuelle geschichtswissenschaftliche Fragestellungen und Konzepte auf ihre Bedeutung für die Erforschung des Kalten Krieges hin gelesen und im kleinen Kreis diskutiert. Die Grundlage bilden Aufsätze aus dem Feld der Cold War Studies sowie Texte zur Methodik, die für zentrale Themen des Kollegs von Relevanz sind.

Vertrauen und Entspannungspolitik

Input: Stephan Kieninger und Oliver Bange (Zentrum Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr)

Die Geschichte Deutschlands im Ost-West-Konflikt bietet reiches Material, um der Bedeutung von Vertrauen und Misstrauen in den außenpolitischen Beziehungen nachzugehen. Nachhaltige Entspannungspolitik setzte Sicherheit und das Werben um Verständnis und guten Willen voraus. Wie kann Vertrauen definiert werden, um den Begriff als Analysekategorie für die internationalen Beziehungen nutzbar zu machen? Rational Choice Ansätze können die Dynamik der internationalen Beziehungen und den Aufbau von Vertrauen über eine längere Zeit nur zum Teil erklären. Erst durch einen akteurszentrierten Zugriff kann sowohl die Persönlichkeit beteiligter Politiker als auch deren Gefühlswelt analytisch erschlossen werden. In der Sitzung soll Helmut Schmidts Beitrag zur Fortführung der Ostpolitik durch seine persönlichen Kontakte zu Erich Honecker und Leonid Breschnew thematisiert werden. Die Mechanismen blockübergreifender Konfliktmoderation werden anhand von Texten zur vertraulichen Kommunikation in Schmidts geheimen Kanälen zu Honecker und Breschnew untersucht.